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Tuesday, August 25, 2015

PRASIDENT MICHEL MARTELLY


In Goethes Welt


par Dr F. Bataille
Charge d'affaires a.i
Berlin,Allemagne
aout 2015.

Er ist auffallend charmant und natürlich, stellen viele Deutsche fest, die im Herbst 2014 einen haitianischen Präsidenten kennenlernen, den die Presse zuvor nicht immer mit Samthandschuhen angefasst hat. Jenseits der Medienberichte, allen voran jenen der BBC, stellt sich damit zurecht die Frage nach der wahren Persönlichkeit von Staatsmännern.

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Für Präsident Martelly ließ sich diese Frage leicht beantworten. In Berlin ging er zwanglos von Tisch zu Tisch, blieb bei vielen der Gäste kurz stehen, um zu plaudern und verabschiedete sich dann oft mit einem freundschaftlichen Schulterklopfen, fast so als sei der Angesprochene ein alter Freund. Den haitianisch-deutschen Islamologen Christian Jolibois  hat er sogar auf offener Bühne umarmt als Zeichen der Wärme und Spontanität, die ihn auszeichnen. Er ist eben ein sensibler Mensch.


" Er ist edel und charismatisch ", meint dazu Bernadette Desorbay, eine bekannte Literaturprofessorin an der Berliner Humboldt Universitaet und fügt hinzu:. " Und er ist offen!”

Leider hat ein Teil der Presse es versäumt, sich ausreichend über den Präsidenten zu informieren, und danach bei ihrer Berichterstattung nicht die gebotene Sorgfalt und Genauigkeit walten lassen. Trotzdem hat dieser den Deutschen in Freundschaft und Treue zugetane Präsident, der so geduldig zuhören kann, in Deutschland einen großen Erfolg davongetragen. In einem Land, das aus macherlei Gründen in Europa einzigartig ist.

Nun ist es nicht das erste Mal, dass sich, wie in seiner Person, Kunst und Macht treffen, aber bei diesem Präsidenten ist es dennoch etwas Besonderes. So nimmt er, der als Musiker mit Bühnentechnik vertraut ist, sich schonmal bei Auftritten höchstpersönlich die Zeit, beim Soundcheck mitzuwirken und findet sich sofort wieder im alten Metier bestens zurecht. Kunst verlernt man eben nie. Und er weiß: Kunst ist Freiheit.Vielleicht hat Haiti deshalb zum ersten Mal keine politische Gefangenen mehr.

Zuhause im Familienkreis ist er nicht mehr als der Vater, auf dessen Schoss sich selbst die fast schon erwachsenen Kinder immer noch gerne setzen, weiß einer seiner Minister zu berichten. Er ist ein Mann der kleinen menschlichen Gesten, der sich sogar auf dem Flughafen zwischen zwei Dienstreisen immer die Zeit nimmt, mit Freunden und Bekannten zu plaudern, die er dort zufällig trifft. Und bei einem Besuch in Florida lässt er es sich nicht nehmen, in einem Altersheim einen in Verbannung lebenden alten Künstler zu besuchen, um ihm Trost zu spenden.

Er ist angetreten, eine neue Art von Politiker zu sein. Direkt und ehrlich. Die Amerikaner sagen mittlerweile nicht ohne Anerkennung: Haiti mag immer noch ein politisches Fiasko sein, aber es ist mittlerweile wenigsten eine kulturelle Erfolgsstory.

Man mag dies sehen wie man will, ein Kompliment für die Ära Martelly ist es auf jeden Fall.

Guten Abend

( Traduit du francais par l'ex ambassadeur Jean R. Saget)
 



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